Buch Planen

Buch Planen

Faltbuch mit der Fabel Neidlose Freundschaft

Wie du ein Buch-Projekt richtig Planst

Du möchtest ein Buch erstellen? Das ist wunderbar. Aber weist du auch, wie man so was macht und was man alles im Vorfeld so beachten sollte?
Hier erfährst du, was du für verschiedene Aspekte beim Planen deines Buches zu beachten hast.

Was für ein Buch so es den werden?

Als Erstes solltest du dich fragen, was für ein Buch will ich überhaupt machen? Es gibt zum einen das Blanko Buch. Es besteht aus leeren Seiten: z.B. Skizzen- , Tage- oder Notizbuch.

Als Zweites gibt es die Bücher mit Inhalt, Texten und Bildern, gestaltet werden.

 

Zielgruppe

Als nächstes solltest du dir klar werden, wer ist deine Zielgruppe? Was möchte sie haben? Gibt es überhaupt eine Zielgruppe? Oder ist es einfach ein Buch, das du für dich selbst herstellst? Oder ist es ein Geschenk für nur eine bestimmte Person?

 

Format

Es gibt zahlreiche Buchformate, die sich je nach Lesbarkeit, Ästhetik, Produktionsmöglichkeit oder auch persönlichem Geschmack richten. Daher stellt sich zuerst die Frage: Was für ein Format möchte ich? Hochformat, Querformat oder ein Quadratisches? Soll es ein DIN Format sein oder etwas ganz anderes?
Das Format sollte zum jeweiligen Buch passen.
Falls du ein Buch machst, dessen Inhalt gedruckt werden muss und du schon eine Druckerei für den Druck ausgewählt hast, frage dort nach, welche Größen bedruckt werden können und welche Laufrichtung die zur Verfügung stehenden Papiere haben, um sich dann die idealen Nutzen zu errechnen. Es ist immer ratsam so viele Nutzen wie möglich auf den Druckbogen zu bekommen. Gängige Druckbögen haben die Maße von 50 x 70 cm oder 70 x 100 cm.

 

Papierwahl

Man kann grundsätzlich alles an Papier verwenden. Es sollte jedoch immer auf die Laufrichtung achten werden! In Druckereien wird meist darauf geachtet, umso wichtiger wird es jedoch auf diese zu achten, wenn man selbst Papier kauft und bedruckt.

Welche Bindung?

Die Bindung sollte gut zum Projekt passen und auch dazu welchen Nutzen das Buch später erfüllen muss. Hier ein paar Beispiele, welche Bindung sich gut für was eignet:

Einblatt- / Faltbücher

Sind zum Beispiel super geeignet für Poster, Flyer, Portfolio, Werbematerial, Kataloge (Ausstellungskatalog).

Klebebindungen

Klebebindung

Ist zum Beispiel gut für Taschenbücher, Werbeprospekte, Zeitschriften geeignet, weniger für Bücher in denen ständig geblättert werden soll. Da die Bindung schnell brüchig wird und so auseinander Fallen kann.

Fadenbindungen

Fadenbindung

Sie eignen sich sehr gut für Bücher die öfters in Gebrauch sind. Auch für Skizzen- und Notizbücher sind sie super geegnet, da sie sich gut aufschlagen lassen.

Japanische Blockbindung

Japanische Bindung

Es gibt viele tolle Stich Varianten und Muster, die eine tolle Gestaltung Möglichkeiten. Hier sollte dünnes Papier und keine zu dicke und starke Buchdecke verwendet werden, da das Buch sich sonst schwer Blättern lässt. Eignen sich für besondere Bücher, nicht geeignet für Bücher die ständig in Gebrauch sind, wie Kochbuch, Bastelbücher, etc.

Leporello Bücher

Leporello

Der Leporello ist gut geeignet für Flyer, kleine Broschuren, Werbeprospekte, als Fotobuch. Wenn sie nicht zu viele Seiten haben, kann es auch super als Skizzenbuch verwendet werden.

Buch mit Buchschrauben

Buch mit Buchschrauben

Eine Bindung mit Buchbindeschrauben ist gut für Fotoalben, Speisekarten, Musterfächer geeignet und auch für Bücher die noch wachsen, da es für diese Schrauben immer wieder geöffnet werden können, so kann neues hinzugefügt oder neu angeordnet werden.

Umfang

Wie viele Seiten soll das Buch haben? Ist es eine Klebebindung, Leporello oder eine Fadenbindung? Bei der Klebebindung ist die Anzahl der Seiten relativ egal, beim Leporello sollen es nicht zu viele Seiten sein, da diese irgendwann sehr unhandlich werden kann. Bei einer Fadenbindung ist es wichtig das es sich auf jeden Fall durch 4 Teilen muss. Da ein Bogen (Lage) aus 4 Seiten besteht. Das sollte du immer im Hinterkopf behalten. Bei einer Bindung mit Gummiband oder Buchbindeschrauben gibt das jeweilige Material (z.B. Länge der Schrauben) vor wie viele Seiten das Buch haben kann.

 

Inhalt des Buches

Hast du Inhalt in deinen Buch oder wird es ein Blanko Buch? Wenn du einen Inhalt hast, wie erstellst du ihn? Am Computer? Oder per Hand direkt auf deinem Papier, z.B. im Holzschnitt oder Malst du ihn oder Kalligrafisch?
Wenn du es per Hand machst solltest du dir überlegen, ob du es vor oder nach dem Binden des Buches auf das Papier bringst. Was erscheint dir Sinnvoller.

Wenn du es am Computer machst,
musst du noch einige Sachen beachten:

Dokument anlegen

Beim Anlegen des Dokuments für Text und Bilder muss man Doppelseiten anlegen und in Vierer Schritten Denken. Das Heißt 1 Doppelseite besteht aus 4 Seiten, was bedeutet, dass das endgültige Dokument – die Seitenzahl – durch 4 teilbar sein sollte.

Anschnitt anlegen

Beim Anlegen des Dokuments sollte auch immer ein Anschnitt von mindestens 3 mm mit ein berechnet werden. Egal ob etwas im Anschnitt stehen wird oder nicht. Es erleichtert später das Zuschneiden des Buchblocks.

Ausschießen

Ausschießen bezeichnet das Anordnen der Seiten auf dem Druckbogen. Die meisten Druckereien machen das selbst, da sie spezielle Programme dafür haben, ihre Druckbögen richtig anpassen zu können. Am besten einfach mal in der Druckerei nachfragen.

Auflage

Wird es nur ein Exemplar werden? Oder möchtest du mehrere Bücher herstellen? Wenn ja, solltest du dir sehr genau überlegen wie viele du herstellen möchtest? Hast du eine Zielgruppe? Die dir diese Bücher auch abnehmen? Besser ist immer weniger zu machen, als zu viele. Hinterher bleibst du nur auf diesen sitzen. Nach produzieren kann man immer noch.

 

Materialien

Welche Materialien werden benötigt? Welche sind schon da und welche müssen nach besorgt werden? Besorge dir alle nötigen Materialien, bevor du anfängst. Ganz gut ist es auch immer etwas mehr, als nötig dazuhaben, falls mal etwas schief gehen sollte.
Beim Material solltest du, wenn du mit Leim arbeitest, unbedingt auch an Makrulaturpapier (z.B. Zeitungspapier) denken, das du als Unterlage benutzen kannst.

 

Werkzeuge

Welche Werkzeuge werden benötigt? Hast du alle da?
Sie sollten wenn du dich an die Arbeit machst griffbereit auf deinen Arbeitsplatz liegen. Bereite deinen Arbeitsplatz gut vor. Nichts ist schlimmer, als beim Arbeiten plötzlich zu bemerken, das ein wichtiges Werkzeug oder auch Material nicht bereit liegt und noch geholt oder gesucht werden muss.

Konnte ich dir damit weiter Helfen? Hast du Fragen zu einzelnen Punkten? Fehlt deiner Meinung nach noch etwas?
Hinterlasse gerne ein Kommentar.

Papier

Papier

Papier
Da es rund 3000 Papiersorten gibt, solltest du dir jedes mal, wenn du ein Buch-Projekt beginnst, dich Fragen welches Papier du verwenden möchtest. Den Papier ist nicht gleich Papier! Es gibt wie gesagt viele verschiedene Papiere und jedes hat seine Besonderheit. Du musst jetzt nicht zu einen Profi in Sachen Papier werden – das bin ich übrigens auch nicht – , doch sollte dir klar sein, das es verschieden Papiere gibt und das sich manche besser als andere für bestimmte Sachen eignen und das du dir bevor du beginnst dir klar sein sollte, welches Papier am besten zu deinen Projekt passen könnte.

Wissenswertes über Papier

Zusammensetzung

Papiere bestehen aus organischen Fasern, das heißt: aus Zellstoffen oder zermahlenem Holz; in manchen sind auch Textilfasern (Hadern) oder auch Altpapiere (Recyclingpapier) enthalten. Alle Papiere sind eine Mischung aus verschiedenen Fasern, Leimen, Kunstharzen, Füllstoffen (wie Talkum, Gibs oder Kreide), Farbstoffen und optischen Aufheller. Das Mischverhältnis sagt über, die Eigenschaften des Papiers – geschlossene oder offene Oberfläche (wie Transparenz, weich, geschmeidig, saugfähig, beschreibbar oder scheuerfest), aus.

Holzfreies Papier:

besteht aus Zellstofffasern und können auch max. 5% Holzhaltige Fasern enthalten. Die Papiere werden für anspruchsvolle Druckaufträge verwendet.

Holzhaltige Papiere:

bestehen aus Holzschilff, oft wird auch Altpapier zugemischt. Diese Papiere neigen zur Vergilbung, daher werden sie für kurzlebige Produkte verwendet.

Hadernhaltige Papiere:

sehr hochwertige Papiere. Werden für Banknoten und Sicherheitspapiere benutzt. Sie sind sehr reiß- und falzfest, witterungs- und alterungs- beständig.

Recyclingpapier:

bestehen aus Sekundärfasern (Altpapieren), sie weisen oft einen dunkleren Farbton auf – sind nicht rein Weiß. Die Papierfasern sind durch das wiederverwenden oft kurz und brüchig.

Oberflächenbeschaffenheit

Die Oberflächenbeschaffenheit ist von Papier zu Papier unterschiedlich. Sie ist verantwortlich, wie das Papier aussieht und sich anfühlt, außerdem ob sie sich besser oder schlechter bedrucken lässt. Man unterscheidet zwischen fünf Oberflächenbeschaffenheiten:

Ungestrichene Papiere (Naturpapiere):

sie sind gar nicht oder kaum veredelt. Sie weisen eine offene matte Oberfläche auf. Das Papier ist leicht rau. Die Fasern vom Papier sind sogar zu erkennen.

Gestrichene Papiere:

sind mit einem Bindemittelauftrag veredelt (den sogenannten Strich, daher weisen sie eine gleichmäßige und geschlossene Oberfläche auf.Das Papier kann matt, seidenmatt oder glänzend sein. Die Papiere eignen sich besonders gut für anspruchsvolle Drucke, da mit ihnen eine hohe Detailwiedergabe im Druck möglich ist.

Satinierte Papiere:

können ungestrichene oder gestrichene Papiere sein, die zusätzlich durch ein Walzwerk maschinell geglättet werden. So erhält man besonders glatte und glänzende Oberflächen.

Geprägte Papiere:

habe eine reliefartige Struktur, die mit einer Stahlwalze in die Oberfläche geprägt wird. Diese Struktur kann grafische Muster, Ornamente oder Oberflächenimitationen von Naturpapieren sein.

Beschichtete Papiere:

sind mit Kunststoffen oder Lacken veredelt. So kann man die Papiere wisch- und wasserfest machen oder ihnen eine andere besondere Oberfläche zu geben.

Papiergewicht

Das Gewicht von Papier wird als Flächen Gewicht in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) angegeben. Es wird je nach Grammatur zwischen Papier, Karton und Pappe unterschieden, wobei der Übergang fließend ist und es letztendlich an der Steifigkeit des Materials abhängt, ob man jetzt von Papier, Karton oder Pappe spricht.
Wie hoch die Grammatur für dein Projekt sein sollte, hängt davon ab, was du vorhast. Ein zu dünnes Papier kann zu durchscheinend sein und ein zu dickes sich schlecht zum Falzen eignen.

Papier: 7 bis 170 g/m²
Halbkarton: 170 bis 200 g/m²
Karton: 200 bis 500 g/m²
Pappe: über 500 g/m²

 

Papiervolumen

Entscheidend dafür verantwortlich, wie fest das Papier ist und wie es sich anfühlt, ist neben der Grammatur das Papiervolumen. Das Volumen ergibt sich aus dem Verhältnis von Papierstärke zu Grammatur. Papier können trotz gleicher Grammatur, unterschiedlich stark sein, hier weicht ihr Volumen voneinander ab. Papiere die ein hohes Volumen aufweisen, haben weniger dichtes Faservolumen mit vielen Hohlräumen, sie fühlen sich weich an und sind sehr saugfähig. Dies wird zu Beispiel, bei Büchern verwendet die wenig Seiten haben, aber umfangreicher erscheinen sollen.
Bei Papieren die ein stark verdichtetes Faserverbund haben, ist das Volumen niedriger, sie sind härter und weniger saugfähig. Dazu gehören zu Beispiel, Pergamentpapier.

 

Farbe, Helligkeit und Weißgrad

Die Farbe und Helligkeit sind beim Papier optische Merkmale, die stets im Zusammenwirken wahrgenommen werden. Ich weiß nicht, ob es dir schon mal aufgefallen ist, aber weißer Papier ist nicht gleich weißes Papier, es kann einen leichte Tönung von blau, gelb, rot oder grün besitzen. Je nach Farbton hat das Papier eine andere Wirkung.
Weißgrad bedeutet, wie viel weißes Licht vom Papier reflektiert wird. Der Kontrast von Papier und Druck wird stärker, je höher der Weißgrad ist.

 

Lichtechtheit

Bei der Lichtechtheit handelt es sich um die Farbbeständigkeit des Papiers bei längerer Beleuchtung, besonders mit hohen UV-Licht Anteilen. Besonders farbige Papiere sind nicht lichtecht, sie verändern sich, wenn sie zulange dem Licht ausgesetzt wurden. Besonders auffällig ist es wenn ein Teil der Papiers abgedeckt ist und so nicht dem Licht ausgesetzt wurde. Aber nicht nur farbige Papiere betrifft das, auch weiße Papiere können nicht lichtecht sein. Je nachdem wie es zusammen gesetzt ist. Hier kann sich das Papier aufhellen oder auch vergilben.

 

Opazität

Opazität oder auch Lichtundurchlässigkeit bedeutet, wie viel Licht das Papier durch scheinen lässt oder nicht. Die sieht du daran, wie sehr das Druckbild von der anderen Seite des Papiers durchscheint. Also je höher die Opazität ist, desto weniger durchsichtig ist das Papier, was bedeutet, dass das Druckbild auf der anderen Seite gering oder gar nicht durch scheinen kann. Wenn das Druckbild von der anderen Seite durchscheint, ist die Opazität sehr gering.

Tipp:

Bei vielen Druckereien und Papierherstellern kann man sich Musterpapiere bestellen, diese Kosten meistens nicht viel oder sind sogar Kostenlos. Schau doch einfach mal nach. Es Lohnt sich diese zu haben, so kann man sehen, was für unterschiedliches Papier es gibt und welche Eingenschaften sie aufweisen.
Du kannst ja mal die Oben genannten Punkte alle durch gehen und siehst dann selbst, wie unterschiedlich Papiere sein können.

Laufrichtung ist Wichtig!

Alle Papiere haben eine Laufrichtung mit Ausnahme von handgeschöpften Papieren. Die Papierfasern dehnen sich bei handgeschöpften Papier zu allen Seiten gleichmäßig aus.
Bei Maschinell hergestellten Papieren richten sich die Fasern jedoch in eine bestimmte Richtung aus, die sogenannte Laufrichtung. Beim Verarbeiten von Papier muss stets auf die Laufrichtung geachtet werden. Bei Feuchtigkeit, etwa durch Leim, dehnt sich das Papier parallel zur Laufrichtung stärker aus. Während des Trocknens ziehen sich die Fasern wieder zusammen, es kann dann Spannung entstehen.
Die Laufrichtung des Papiers sollte immer parallel zum Rücken liegen. Eine falsche Laufrichtung führt zu einem Buch, dass sich schlecht aufschlagen lässt, das Papier kann sich außerdem unschön wellen.
Beim Papierkauf sollte daher stets auf die Laufrichtung des Papiers geachtet werden. Beim Fachhändler findet sich meist ein Hinweis auf der Verpackung. Hier gibt es zwei Unterscheidungen unter den Papierbögen, einmal die Schmalbahn (SB), hier verläuft die Laufrichtung parallel zur langen Seite, z.B. das klassische DIN A4 Druckerpapier ist meistens Schmalbahn. Dann gibt es noch die Breitbahn (BB), hier verläuft die Laufrichtung parallel zur kurzen Seite.

Aber Vorsicht: Eine unterstrichene Zahl bei der Größenangabe weist auf die Dehnrichtung hin, nicht auf die Laufrichtung!

Daher immer dran denken: Die Laufrichtung des Papiers ist Wichtig!

Laufrichtung des Papiers bestimmen

Es gibt mehrere Möglichkeiten die Laufrichtung von Papier zu ermitteln. Am besten du probierst alle öfter mal aus und findest selbst heraus mit welcher Probe du am besten klar kommst.
Laufrichtung: Feuchtigkeitsprobe
Die Feuchtigkeitsprobe:

hier wird das Papier angefeuchtet. Das Papier beginnt sich nun wellen. Die welligen Kanten laufen gegen die Laufrichtung.

Biegeprobe:

hier biegt man das Papier in beide Richtungen. Die Kanten, die sich mit weniger Widerstand zueinander biegen lassen sind parallel zur Laufrichtung.

Laufrichtung: Reißprobe

Reißprobe:

da wird das Papier in beide Richtungen eingerissen. Entlang der Laufrichtung verläuft der Riss relativ gerade.

Laufrichtung: Falzprobe

Falzprobe:

hier wird das Papier in beide Richtungen gefalzt. Eine kannte wird dabei sehr gerade und glatt sein und die andere unregelmäßiger und evtl. brüchig. Die Laufrichtung befindet sich hier dann parallel zu der glatten und geraden Kante.

Laufrichtung: Nagelprobe

Nagelprobe:

hier wird das Papier an zwei aneinanderstoßenden Kanten zwischen Daumen und Zeigefinger durchgezogen. Die in der Querrichtung liegende Kante wellt stärker. Ich persönlich finde diese Probe nicht so gut, da es bei mir nie ein eindeutiges Ergebnis zu sehen war..

Falten/Falzen

Falten wird einfach per Hand gemacht und unter Falzen versteht man das Falten mit einem Hilfsmittel, wie etwa dem Falzbein. Mit dem Falzbein kann man eine wesentlich schärfere Kante erzielen als mit dem einfachen falten. Mehr zum Thema Falzen findet du auch hier.

Rillen

Das Rillen wendet man dort an, wo das direkte Falzen schwer fällt. Das Papier wird durch das Rillen an der Falzlinie geschwächt; so kann man dann präziser und widerstandsloser falzen.
Die Möglichkeit an einer Rillmaschine zu Rillen besteht nicht immer. Man kann jedoch auch ganz einfach per Hand Rillen. Dafür benötigst du ein Falzbein und, um eine gerade Rille zu erhalten, ein Lineal. Das Lineal auf das Papier legen und dann mit der Spitze des Falzbeins mit leichten Druck über das Papier fahren, schon hast du eine Rille erhalten.
Dickes Papier oder auch Karton lässt sich mit einer sogenannten Rillunterlage bearbeiten. Dazu benötigt man eine große und zwei kleine Pappen. Die zwei Pappstücke klebt man auf die Große mit einen Abstand von ca. 2 mm. Jetzt kann man das Papier oder Karton auf diese Pappunterlage legen und mit dem Falzbein die durch die Lücke entstandene Nut entlangfahren. Man sollte nicht zu fest drücken, da das Papier sonst einreißen könnte. Am fährt man mit dem Falzbein ganz leicht mehrmals hin und her.

Ritzen

Das Ritzen erfolgt dann, wenn es trotz des Rillens nicht sauber zu Falten ist, oder Material zu stark für eine Rille ist, wie zum Beispiel Pappe. Das Material wird beim Ritzen mit einem Messer, Cutter, Skalpell, Radiernadel oder Priknadel leicht eingeritzt. Doch sollte man weder zu oberflächlich, noch zu tief einritzen. Es sollte 2/3 bis 3/4 geritzt werde um es leicht umzubiegen. Die Kante hat so ein klares Profil.
Da an beiden Seiten des Einschnittes eine aufgetriebene Kante entsteht, sollte diese mit den Falzbein nieder gestrichen werden.

Werkzeug zum Schneiden

Schneiden

Es gibt viele Wege ein Blatt Papier in zwei Hälften zu teilen. Als Erstes das Reißen mit bloßer Hand. Als Zweites das Trennen mit dem Messer, hier wird das Papier erst gefalzt und dann an der Tischkante, mit scharfem Messer, dass man dabei genau waagerecht Halten sollte, geschnitten. Dann gibt es das Schneiden mit der Schere oder das Schneiden mit Cutter/Skalpell. Als letztes lassen sich natürlich auch größere Geräte benutzen – wenn man diese den zur Hand hat – wie die Pappschere oder den Stapelschneider.

Falzen

Falzen

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Falten & Falzen

Die Begriffe „rillen“, „falten“ oder „falzen“ sind alles Beschreibungen, um einen Bruch im Papier zu erzeugen. Durch das Rillen wird das Papier vorbereitet, nach oben oder nach unten geklappt zu werden. Beim Falten ohne Hilfsmittel (Werkzeug), wie beim Origami, oder Falzen mit einem Hilfsmittel (wie z.B. einem Falzbein oder Falzmaschine) wird das Papier umgeschlagen und geknickt. Mit einen Falzbein ausgeführt wird der Falz schärfer (stärker), als beim bloßen Falten des Papiers. Statt Falz sagt man auch Bruch oder Knick.

Das Falten / Falzen ist eine Art der Verletzung von dem Material, infolge von Zerrung und Stauchung der Papierfasern.

Präzises Arbeiten ist das A und O beim Falten!

Falten / Falzen tut man am besten in der Laufrichtung des Papiers, als dagegen. Da so weniger widerstand vorhanden ist. Außerdem kann bei falscher Laufrichtung – je nach stärke des Papiers – der Knick ungleichmäßig und brüchig werden. Lässt es sich nicht verhindern – dass man gegen die Laufrichtung knickt – sollte man vor dem Faltzen, das Papier dort Rillen oder sogar Ritzen.

Das Falten kann entweder nur ein Arbeitsschritt in der Herstellung des Buches sein, wie beim großen Druckbogen, der nach einen bestimmten Falzschema in kleinere Formate aufgeteilt wird, die dann in der richtigen Reihenfolge zu einem Buchblock zusammenhängen. Wichtig: der letzte Falz muss immer in der Laufrichtung des Papiers verlaufen, damit der Falzbogen nicht von alleine aufgeht, beziehungsweise feuchter Leim die Blätter nicht wellen lässt. Danach muss es nur noch geheftet werden und beschnitten, sonst kann man die Seiten nicht aufschlagen.

Mit bestimmten Falzarten lässt sich das Papier auch sofort in das Endprodukt falten, ohne Bindung oder Weiterverarbeitung, wie bei Faltbüchern, Flyer, Leporellos, Landkarten oder Zeitungen.

Es gibt verschiedene Arten von Falzen:

Papralellfalz

Alle Faltungen verlaufen parallel. Diese Falzart ist die einfachste und wird sehr häufig verwendet. Außerdem gibt es viele verschiedene Arten des Parallelfalzes. Er wird vor allem zur Herstellung von Endprodukten, wie Flyer, Folder oder Leporellos verwendet.

Einbruchfalz

Asymmetrische Falzung

Lagenfalz

 

 

Wickelfalz

Paralellmittelfalz

Altarfalz

 

 

Trickfalz

Leporellofalz

Stufenfalz

 

 

Kreuzbruchfalz

Jede Faltung verläuft senkrecht zum vorherigen. Der Kreuzbruchfalz wird vor allem beim Falzen von Druckbogen für Buch- und Broschurproduktion verwendet. Für die Weiterverarbeitung ist es sehr Wichtig, dass die Laufrichtung parallel zum letzten Falz ist.

Klassischer Kreuzbruchfalz

Dreibruchkreuzfalz

Vierbruchkreuzfalz

 

 

Kombifalz

Es lassen sich auch Parallel- und Kreuzbruchfalz gut miteinander kombinieren. Dies wird bei Endprodukten wie Faltbüchern, Landkarten verwendet.

Beispiele für Faltbücher findest du hier und hier.

Einzelbruchfalz & Zweibruch-Wickelfalz

Dreibruch-Leporellofalz & Kreuzbruchfalz

Sternfalz

 

 

Die 8 wichtigsten Werkzeuge beim Buchbinden

Die 8 wichtigsten Werkzeuge beim Buchbinden

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Die 8 wichtigsten Werkzeuge beim Buchbinden

Die Werkzeuge, die beim Buchbinden verwendet werden, haben entweder ein ganz spezielles Einsatzgebiet oder können auch zu vielen verschiedenen Zwecken benutzt werden.
Sein Werkzeug sollte man auch stets pflegen, damit es bei jeden Einsatz gute Arbeit leisten kann.In früherer Zeit haben die Buchbinder die meisten Werkzuge die sie benötigten selbst hergestellt und haben sie für ihre Zwecke kontinuierlich weiterentwickelt.

Falzbein Illustration

1. Falzbein

Das Falzbein, ob aus Plastik, Knochen, Teflon oder Holz, es ist eines der wichtigsten Arbeitswerkzeuge eines Buchbinders. Es wird für verschiedenste Arbeitsschritte benutzt und ist ständig in Gebrauch, daher solle man es stets griff bereit liegen haben. Es wird zum Falzen von Papier verwendet, zum Rillen von Papier, fürs anfertigen vom Einband, wie auch zum „Ausformen“ von Schrift oder Reliefs und Prägungen im Einband.

Schere Illustration

2. Schere

Es ist praktisch zwei Scheren zu haben. Eine kleine Schere um Zwirn, Kapitalband usw. zu schneiden. Eine größere eignet sich besonders für Pappe, Papier als auch zum Schneiden von angeschmierten und trockenen Materialien.

Buchbindernadel Illustration

3. Buchbindernadel

Buchbindenadeln oder auch Heftnadel genannt, sind stabiler als Nähnadeln. Für den Anfang lassen sich auch Nähnadeln verwenden. Die Nadeln sollten nicht zu klein und dünn sein. Auch zu dicke Nadeln sind ungünstig, da sie zu unschönen großen Löchern im Papier führen können.

4. Cutter/Skalpell

Der Cutter oder das Skalpell wird benötigt um Papier, Pappe und andere Materialien zu schneiden oder Pappen anzuritzen. Sämtliche Schneidwerkzeuge sollten stets scharf sein!

Pinsel Illustration

5. Pinsel

Zum Einstreichen von großen Flächen ist ein großer Pinsel entscheidend. Für kleine Flächen sollte man am Besten ein oder zwei kleine Größen zur Hand haben. Nach dem Gebrauch sollte man nicht vergessen die Pinsel mit warmen Wasser zu reinigen.

Eingetrockneter Leim kann Pinsel steinhart werden lassen und so unbrauchbar.

6. Lineal

Das Lineal wird zum Abmessen, Anzeichen und Zuschneiden benötigt. Es eignen sich besonders Stahlmaßstab, an diesen kann auch problemlos mit dem Cutter/Skalpell entlang geschnitten werden. Es gibt auch welche mit zusätzlichem Griffleiste oder mit einer rutschfesten Unterseite, diese bitten eine höre Sicherheit beim Schneiden.

Zusätzlich kann auch ein Geodreieck sehr nützlich sein.

Ahle - Illustration

7. Ahle

Die Ahle ist am besten geeignet für das Lochen der Lagen vor dem Heften. Als Alternative kann man auch eine Nadel nehmen, auf Dauer kann das jedoch anstrengend und unvorteilhaft werden.

8. Ein Gewicht und zwei Holzbretter

Zum Beschweren der Buchbindearbeiten werden Gewichte benötigt. Buchblöcke, Buchdecken und Bücher müssen beim Trocknen gepresst werden, damit sie plan trocknen und sich nicht wölben oder verziehen.

Als Gewicht kann vieles verwendet werden, z.B. alte Bügeleisen, Backsteine oder Fliesen. Steine sollte man in Papier einschlagen, da ihre Oberfläche eventuell dreckig ist und die Buchbindearbeiten beschmutzen kann.

Damit das Gewicht keinen Abdruck auf die Buchdecke oder so hinterlässt und es auch gleichmäßig das Gewicht verteilt wird benutzt man die Holzbretter. Der Buchblock, die Buchdecke und das fertige Buch werden zwischen zwei Bretter gelegt und mit einem Gewicht beschwert. Besser ist es das Buch mit den Brettern in eine Presse zu legen oder mit Zwingen einzupressen, da so mehr notwendiger Druck erzeugt werden kann.

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